An diesem Naturwunder kommt kein Istrien-Besucher vorbei: Südlich des Hafenstädtchens Vrsar zieht sich der im Schnitt 600 Meter breite, fjordähnliche Limski Kanal, auch Limski Fjord oder Limfjord (nicht zu verwechseln mit dem Meeresarm in Dänemark), bis etwa zehn Kilometer ins Landesinnere hinein.
Die meisten Urlauber erleben das mit dichten Wäldern bewachsene Karsttal von der Wasserseite, denn mehrere Ausflugsdampfer verkehren auf dem Kanal. Je weiter das Schiff ins Landesinnere vordringt, desto faszinierender wird die Landschaft mit den immer steiler ansteigenden Hängen. Touristen können Schiffstörns zum Limski Kanal in den Städten Rovinj, Pula und Poreč buchen.
In dem Meeresarm vermischt sich das Süßwasser des Lim-Baches mit dem eindringenden Meerwasser. Daher ist der Kanal salzarm und besonders sauerstoffreich und bietet ideale Voraussetzungen für die Austernzucht. Mit etwas Glück können Urlauber im Mündungsbereich des Limski Kanals Delfine sichten, die dort wegen des Fischreichtums gerne auf Nahrungssuche gehen.
Außerdem ist die Gegend wegen ihrer steilen Hänge eine beliebte Ausflugsregion von Kletterern und für ihre Höhlen berühmt. Urlauber können sich den Limski Kanal auch aus der Vogelperspektive anschauen: Der Anbieter North Adria Aviation bietet ab dem Flughafen Vrsar Rundflüge mit Kleinflugzeugen für bis zu sieben Personen an.
Häufig wird der Limski Kanal als Drehort für die Verfilmungen des Abenteuerromans "Der Schatz im Silbersee" von Karl May angeführt. Das stimmt jedoch nicht - der größte Teil der Außenaufnahmen für diesen Film wurden im Nationalpark Plitwitzer Seen und in der Gegend um Starigrad / Paklenica gedreht. Ein weiterer Hauptdrehort war das Grobnik-Tal in der Nähe der Hafenstadt Rijeka. Grund für die Verwechslung sind vermutlich die filmreifen Landschaften am Limski Kanal.