Eine üppige Flora und Fauna erwartet Taucher an der Nordspitze der Insel Pag. Der Spot, unter dem Namen Rt. oder Kap Lun bekannt, bietet Anfängern und Fortgeschrittenen optimale Bedingungen. Die oberhalb der Wasseroberfläche felsige Landschaft setzt sich nach unten hin fort.
Jenseits der Landzunge fällt eine beeindruckende Steilwand bis auf 60 Meter Tiefe ab. Das stufenförmige Gelände ist über und über mit Gorgonien und Goldschwämmen bewachsen. Im unteren Bereich der Steilwand wiegen leuchtend rote Hornkorallen ihre Fächer im tiefblauen Wasser. Ein Bild, das jeder Unterwasserfotograf schon allein wegen der Farbkontraste gern einfängt.
Zwischen den zahllosen Spalten, Löchern und Einbuchtungen verstecken sich Kraken und Langusten vor Raubfischen. Mit etwas Glück bekommen Taucher Katzenhaie ins Blickfeld ihrer Maske, die gern zwischen Schwämmen und Gorgonien ihre Eier ablegen.
Zu den regelmäßigen Besuchern des Tauchplatzes gehören Meeraale, auch Conger genannt, die sich tagsüber zwischen Felsritzen ausruhen und in der Nacht auf Jagd nach Tintenfischen und Krebsen gehen. Entlang der Wand können Fotografen mit Makro-Faible Feuerwürmer und Wollkrabben aufspüren, um sie abzulichten.
Die Sichtverhältnisse am Kap sind in der Regel ausgezeichnet und die Strömung fällt meist gering aus. Anfänger, die an der steilen Wand tauchen gehen, sollten immer ihren Tiefenmesser im Blick haben, da für sie sonst die Gefahr besteht, zu weit nach unten abzufallen. Zu sehen gibt es auch oberhalb des sicheren 30-Meter-Bereichs jede Menge, darunter gelbe Gorgonien und Geweihschwämme.
Nach dem Aufstieg sollten Taucher vom Tauchboot aus ihren Blick zur Nachbarinsel Rab schweifen lassen, denn bei klarem Wetter zeichnen sich deren Umrisse malerisch am Horizont ab. An Land prägen uralte Olivenbäume das Landschaftsbild im Norden der Insel Pag.