Die Tauchgründe vor der Insel Pag sind eine beliebte Anlaufstelle von Hobbyarchäologen mit dem Reiseziel Kroatien. Anderthalb Seemeilen vom Fähranleger Žigljen entfernt, in der Bucht Vlaška Mala, entdeckten Taucher im Frühjahr 2004 die Fracht eines römischen Handelsschiffes, das etwa 100 Jahre vor unserer Zeitrechnung in der Adria versank.
Ein sensationeller Fund, wenn man bedenkt, dass die mehr als 100 am Meeresgrund verteilten Amphoren in erstaunlich gutem Zustand sind. Damit dies auch so bleibt, schützt ein großer Käfig die für Forscher so wertvollen antiken Gefäße.
Bei Maximaltiefen von 23 bis 30 Metern ist der Spot für Taucher unterschiedlicher Niveaus bequem erreichbar. Durch die Gitteröffnungen können Unterwassersportler die mehr als 2000 Jahre alten Amphoren in Augenschein nehmen und, sofern sie eine Unterwasserkamera dabei haben, schöne Aufnahmen von den bunt bewachsenen Krügen machen.
In der Antike wurden Amphoren für den Transport von Öl, Wein und Getreide verwendet. Nach der Lieferung landeten die Tonkrüge häufig als Scherbenhaufen auf dem Müll. Die zahlreichen unversehrten Amphoren von Vlaška Mala sind deshalb so interessant für Archäologen, weil sie Aufschluss über die Handelsrouten der Römer geben. Unklar bleibt unterdessen der Grund für das Schiffsunglück - Experten vermuten, dass die römischen Seeleute mit der manchmal rauen See im Velebitkanal nicht vertraut waren.
Beim Tauchen rund ums Amphorenfeld werden zwischen den mit Moostierchen und Schwämmen bedeckten Krügen immer mal wieder stattliche Congeraale und Sägebarsche gesichtet. Sehenswert sind ein Bleianker sowie die Überreste einer antiken Schiffsmühle, mit der die Römer an Bord Mehl herstellten.
Insbesondere Tauchanfänger mit wenig Tariererfahrung sollten sich in sicherer Entfernung vom Meeresgrund halten, um keine Sedimente aufzuwirbeln.