Zu Beginn des Ersten Weltkriegs sicherte ein Seeminen-Gürtel die istrische Hafenstadt Pula. Genau wie die John Gilmore (John Gilmour) fiel auch der italienische Frachter Varese dieser Sicherungsmaßnahme zum Opfer. Am 19. Januar 1915 lief die Varese auf eine Seemine auf und sank. Als das Unglück geschah, befand sich das mit Phosphaten beladene Handelsschiff auf dem Weg von Venedig ins nordafrikanische Tunis.
Die Überreste des Schiffes haben in Tauchtiefen von 33 bis 42 Metern ihre letzte Ruhestätte in der Adria gefunden. Das mit einigen Netzen überzogene Wrack ist etwa 60 Meter lang und acht Meter breit. Es steht aufrecht auf dem schlammigen Meeresgrund. Der Bug wurde bei der Detonation zerstört.
In der Regel herrschen recht gute Sichtverhältnisse an diesem Platz vor, Taucher sollten allerdings darauf achten, bei ihren maritimen Erkundungstrips keinen Schlamm aufzuwirbeln. Interessant sind neben den gut betauchbaren Aufbauten und Laderäumen die üppig mit Schwämmen und Moostierchen bewachsene Schiffsschraube sowie der Rumpf des rund 60 Meter langen Frachters.
Das Wrack der Varese gehört zu den Attraktionen von Urlaubern, die im nördlichen Kroatien tauchen gehen. Aufgrund der relatativ hohen Tauchtiefen, die sich am Limit erlaubter Sporttauchgrenzen bewegen, sind die Überreste des Frachters allerdings nur erfahrenen Unterwassersportlern sowie technischen Tauchern zugänglich. Wer allerdings die nötige Anzahl an Logbucheinträgen vorweisen kann, findet an der Varese faszinierende Krebse, Nacktschnecken sowie Mönchsfische und Franzosendorsche vor, die das Wrack umschwärmen. Unterwasserlampe nicht vergessen - in größeren Tiefen kommt die ganze Farbenpracht der Adria bekanntermaßen nur im Lichtkegel voll zur Geltung. Jedenfalls ist die Varese ein herrlicher Spot, der mit Sicherheit mehrere Tauchgänge wert ist.