Ein Kapitel des Ersten Weltkriegs schlagen Taucher auf, die sich auf den Weg zum Wrack der Pelagosa machen. Vor der maritimen Erkundungstour müssen sie allerdings einige Hindernisse überwinden: Die Anfahrt zu den im Süden der Kvarner-Bucht und zwischen den Inseln Lošinj und Premuda gelegenen Schiffsüberresten ist weit und die Tauchtiefe liegt jenseits der Grenze für Sporttaucher.
Wer jedoch die Anreise nicht scheut und sich mit technischem Tauchen auskennt, lernt ein Wrack kennen, das noch nicht allzu viele Unterwassersportler gesehen haben.
Die zum Kriegsschiff umfunktionierte Vergnügungsyacht gehörte ursprünglich einem reichen Engländer. Während des Ersten Weltkriegs wurde die von der österreichisch-ungarischen Marine genutzte SS Pelagosa mit Bordkanonen und Echolot nachgerüstet. Als Teil der Unterseeboot-Suchflottille kam sie bei der U-Boot-Abwehr zum Einsatz. Am 12. Februar 1918 wurde das Schiff von einem U-Boot torpediert und sank. Erst Ende 1995 entdeckten Berufstaucher das Wrack in der Adria.
Die knapp 60 Meter lange Pelagosa ruht in Tiefen von 45 bis 55 Metern aufrecht auf dem ebenen Meeresgrund. Eine Beschädigung an der Steuerbordseite des Bugs weist auf einen Torpedotreffer hin, sonst sind Rumpf und Aufbauten in hervorragendem Zustand.
Besonders sehenswert sind ein schräg nach oben ragender Mast, der gut betauchbare Maschinenraum sowie die Bordkanonen. Etwa 100 Jahre nach dem Untergang der Pelagosa umschwärmen Laxierfische die ebenfalls zugängliche Bordtoilette des Schiffes.
Der Tauchspot Pelagosa bietet meist recht gute Sichtverhältnisse, aber oft auch starke Strömung - ein weiteres Kriterium dafür, dass Taucher, die hier unterwegs sind, über viel Erfahrung verfügen sollten. Am Wrack haben sich einige Fischernetze verfangen, die hübsch anzusehen sind, aber wegen der Gefahr, sich zu verheddern, auch eine mögliches Risiko darstellen.
Wunderschöne Gorgonien und Goldschwämme lassen die Pelagosa zu einem attraktiven Unterwasserfotomotiv werden. Außerdem fühlen sich in diesen strömungsreichen Gewässern Kroatiens Fischschwärme wohl.