Um versunkene Schiffe ranken sich bekanntermaßen allerlei Legenden - deshalb sind Wrack-Erkundungstouren bei vielen Tauchern so beliebt. Sagenhaft ist die Geschichte der Amsterdam, die der Kapitän, ein gesuchter Schmuggler, selbst im Jahr 1975 versenkt haben soll.
Ob die Geschichte nun wahr ist oder Seemannsgarn, der Unterwassertrip zur Amsterdam lohnt sich allemal. Aufgrund der beträchtlichen Tiefe sollten sich allerdings nur erfahrene Taucher hinab zum havarierten Frachtschiff begeben.
Bei maximalen Tauchtiefen von 46 Metern, also jenseits des Limits für Sporttaucher, gehört die Amsterdam zu den populären Spots für Tech-Taucher in Kroatien.
Unterwassersportler ohne Tech-Lizenz können sich auf der Brücke und im Laderaum des gesunkenen Frachters umschauen, da beides etwa im 40-Meter-Bereich liegt und hier häufiger große Drachenköpfe gesichtet werden. Der rund 25 Meter lange Stahlfrachter ruht vor der Südwestküste von Lošinj auf dem Meeresgrund.
Aufgrund der meist hervorragenden Sichtverhältnisse in der Region zeichnet sich die Silhouette des sehr gut erhaltenen und aufrecht stehenden Wracks bereits während des Sinkflugs ab. Mit der Unterwasserlampe, die bei diesem Tauchgang nicht fehlen sollte, können Taucher die bunten Schwämme und Krustenanemonen anleuchten, zwischen denen Krebse und Röhrenwürmer leben. Unterhalb des Stahlrumpfs verstecken sich häufig größere Hummer und Congeraale.
Während die Frachträume ohne Gefahr zugänglich sind, sollten nur sehr routinierte Wracktaucher den Maschinenraum passieren, der vergleichsweise eng ist.
Einige Navigiererfahrung ist nach dem Aufstieg gefragt: Unterwassersportler müssen am Ende des Tauchgangs zu einer benachbarten Insel tauchen, da Tauchboote unmittelbar am Wrack der Amsterdam nicht ankern können. Alles in allem ein wunderschöner Spot im Kvarner Golf, der für Fortgeschrittene und technische Taucher gleichermaßen attraktiv ist.