Nicht weit vom italienischen Frachter Numidia hat die Romania, das Schiff wird manchmal auch Romana Genova oder Romagna genannt, ihre letzte Ruhestätte auf dem 40 Meter tiefen Meeresgrund gefunden.
Die Bootsfahrt von der Küste dauert je nach Ausgangspunkt mindestens eine Stunde, doch die Tour lohnt sich: Wer zu dem Wrack des havarierten Frachters hinabtaucht, kann im Sinkflug bei meist recht ordentlichen Sichtverhältnissen neben den Aufbauten Dorschschwärme ausmachen, die rund die um Romania ihre Kreise ziehen.
Um das Schiff ranken sich allerlei Geheimnisse, denn über die Umstände des Untergangs herrscht Rätselraten. Unklar ist auch, wann das 70 Meter lange Handelsschiff, dessen Baujahr vor 1900 liegen soll, in der Adria havarierte. Die einen sagen, die Romania sei bei einem schweren Unwetter im Jahr 1910 gesunken, andere halten sowohl die Unglücksumstände als auch diese Jahresangabe für pures Seemarnsgarn.
Außer Schwärmen an Franzosendorschen bietet das künstliche Riff, das sich an diesem geheimnisvollen Platz gebildet hat, eine beträchtliche Artenvielfalt. Zwischen Heck und Bug halten sich Congeraale und Hummer ebenso auf wie Seespinnen und Nacktschnecken.
Mit Unterwasserlampe können Taucher die faszinierenden Lebewesen in ihrer ganzen Farbenpracht ausleuchten. Außerdem gehört ein Tauchermesser ins Gepäck, denn der Rumpf des Schiffes ist an mehreren Stellen mit Fischernetzen bedeckt. Wer sich in einem der Netze verhaken sollte, kann sich mit einem Messer leicht wieder befreien.
Das Wrack der Romania, es handelt sich um eine schön bewachsene Konstruktion aus Stahl und Holz, erfordert wegen der maximalen Tiefe, die genau am Limit für Sporttaucher liegt, einige Taucherfahrung. Der Spot ist ein populäres Ziel von Tech-Tauchern, die in Kroatien Urlaub machen: Mit Gerät für technisches Tauchen, das längere Tauchzeiten erlaubt, können diese sich die Überreste des Schiffes und das hier herum entstandene Leben in aller Ruhe anschauen.