Während der beiden Weltkriege war die Adria Schauplatz zahlreicher Seeschlachten. Am 19. August 1944 griff die Royal Navy mehrere deutsche Schnellboote an, die als Geleitschutz für einen Konvoi der Kriegsmarine von Korčula nach Dubrovnik unterwegs waren. Bei der "Operation Hammer" kam es zu Gefechten zwischen britischen Motortorpedobooten (MTB 653, MTB 658 und MTB 675) und den deutschen Schnellbooten S 30, S 33, S 36, S 57 und S 58. Das Schnellboot S 57 ging unter - es zählt heute zu den bekanntesten Wracks in der südlichen Adria.
Vor der Südküste der Halbinsel Pelješac können sich Unterwassersportler mit einiger Taucherfahrung auf historische Spurensuche begeben. Nicht weit von dem Fischerdorf Žuljana entfernt liegt das Wrack des deutschen Torpedo-Boots auf Grund, das im Zweiten Weltkrieg von der britischen Marine angegriffen und beschädigt wurde. Bevor die deutsche Mannschaft das Schnellboot verließ, versenkte sie es selbst. Heute liegen die Überreste des 35 Meter langen Kriegsschiffes auf einer bequem zugänglichen Tiefe von 20 bis 38 Metern.
Wer abseits der Touristenströme in Kroatien tauchen will, sollte einen Trip zu dem versunkenen Schnellboot einplanen und sich im herrlich klaren Wasser in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs versenken. Die Strömung rund ums Wrack fällt normalerweise moderat aus.
Das Wrack der S 57 ruht in schräger Lage auf einer Sandbank. Im glasklaren Wasser können Taucher mühelos das von bunten Schwämmen überzogene Metallgerippe, Teile der Brücke sowie die Torpedoklappen ausmachen. Auf dem Achterdeck steht eine bewegliche Flugabwehrkanone, rund ums Schiff ist scharfe Munition verteilt - bei der Erkundung der S 57 ist deshalb absolute Vorsicht geboten. Die Innenräume des Kriegsschiffes sind allerdings wegen der noch lagernden Munition tabu. Mit Glück können Unterwassersportler dort auch einen Seehasen oder einen Zackenbarsch sichten.