Offenbar herrschte in der südlichen Adria bereits vor Jahrtausenden reger Schiffsverkehr. Einen Beweis dafür liefert eine der größten Fundstellen von Amphoren im heutigen Kroatien. Der Unterwasserplatz befindet sich nicht weit vom Urlauberort Cavtat und die antiken Scherben liegen in bequemen Tauchtiefen von maximal 32 Metern.
Es handelt sich um eine riesige Zahl von Überresten römischer Krüge aus dem 2. und 3. vorchristlichen Jahrhundert. Amphoren wurden in der Antike als Transportgefäße für Wein, Öl und Früchte benutzt. Ihre Überreste deuten darauf hin, dass an dieser Stelle ein größeres Schiff mit Ladung gesunken ist. Das Amphorenfeld von Cavtat steht unter Schutz und darf nur von Tauchbasen mit Sonderlizenz angefahren werden.
Um den riesigen Bestand archäologisch wertvoller Scherben nicht zu gefährden, hat der kroatische Staat das Amphorenfeld durch einen Käfig gesichert. Zwischen den Gittern können Taucher im glasklaren Wasser nicht nur die mit Muscheln und Algen überzogenen Überbleibsel aus der Antike bestaunen, sondern auch zahlreiche Langusten, Congeraale und Muränen, deren Scheren und Köpfe an vielen Stellen hervorlugen.
Die rund um Cavtat gelegenen Unterwasserreviere sind ein Dorado für Hobby-Archäologen mit Tauchbrevet - in der Gegend liegen um die 1800 Amphoren aus der Römerzeit auf dem Meeresgrund verstreut. Das größte antike Tongefäß war das Dolium (Pithos), in den bauchigen Fässern lagerten in vergangenen Zeiten Wein, Essig oder auch Öl.
Im Jahr 1997 wurde etwa eine Seemeile von Cavtat entfernt ein sensationeller Fund gemacht: Ganz in der Nähe des Inselchens Supetar entdeckten Taucher in 30 Metern Tiefe die Überreste riesiger Tonkrüge. Archäologen bestätigten, dass es sich bei den Gefäßen mit bis zwei Metern Durchmesser um Dolia handelt, die auf griechisch Pithos heißen.
2000 Jahre nach dem Untergang eines Schiffes mitsamt Ladung, werden die mit bunten Muscheln bedeckten Fundstücke von Drachenköpfen und Kraken bewohnt.