Das vor der Südspitze von Istrien gelegene Wrack Luana wird fälschlicherweise manchmal als das Wrack der Giuseppe Dormio ausgewiesen. Wahr ist, dass es sich um zwei verschiedene italienische Schiffe handelt, die in den Jahren 1947 und 1944 in den Gewässern des heutigen Kroatien havarierten. Am 3. März 1947, also nach Ende des Zweiten Weltkrieges, lief der Dampfer Luana auf eine nicht geräumte Seemine auf und sank innerhalb weniger Minuten. Das mit Gips beladene Handelsschiff befand sich auf dem Weg nach Venedig, als das fatale Unglück geschah.
Wegen der in der Regel guten Sichtverhältnisse und dem Fischreichtum ist die Luana ein beliebtes Ziel von Tech-Tauchern, die in der Adria auf maritime Erkundungstour gehen. Das 75 Meter lange und rund zehn Meter lange Wrack liegt auf einer maximalen Tiefe von 48 Metern, also jenseits des Tiefenlimits von Sporttauchern. Erfahrene Sporttaucher ohne technisches Equipment können sich die Aufbauten des Schiffes anschauen, das bis auf 38 Meter Tiefe hinaufragt. Rund um die Luana herrscht meist geringe Strömung. Die Überreste des gesunkenen Frachters, dessen Bug während des Unfalls weggesprengt wurde, sind sehr gut erhalten.
Hauptdeck und Laderäume sind von einem dichten Teppich aus bunten Schwämmen überzogen. Hauptattraktion aller Unterwasserfotografen und -filmer ist das große Steuerrad am hinteren Oberdeck - unterhalb der Wasseroberfläche haben heute Sardinen- und Laxierfischschwärme das Kommando an Bord der Luana übernommen. Ihre silbrig schimmernden Körper stieben durchs tiefblaue Wasser und bilden herrliche Farbkontraste zu Goldschwämmen und Moostierkolonien. In den zahlreichen Ecken und Nischen des am Meeresgrund ruhenden Dampfers finden Hummer und Drachenköpfe Unterschlupf.
Leider sind maritime Erkundungstouren an diesem schönen Wrack wegen der Tiefe zeitlich sehr begrenzt. Deshalb sollten Taucher unbedingt mehrere Unterwasserausflüge zur Luana einplanen.