Die herzförmige Halbinsel im Norden Kroatiens bietet ideale Bedingungen für Urlaub mit dem eigenen Wohnmobil: Uralte Bergdörfer, kulturelle Highlights, Traumstrände und gut ausgestattete Campingplätze. Die Rundtour um die Südspitze Istriens führt über Panoramastraßen, durch hügeliges Weinland hin zu verlassenen Badeparadiesen. Für die etwa 150 Kilometer lange Strecke von Vrsar nach Rijeka sollten Selbstfahrer insgesamt sieben Tage und damit viel Zeit für Zwischenstopps einplanen.
Das Emblem einer blau-gürnen Ziege ist Istriens offizielles Markenzeichen. Blau verkörpert das Meer, das Kroatiens größte Halbinsel umspült und die Farbe Grün die abwechslungsreiche Pflanzenwelt im Hinterland. Urlauber, die Istrien mit dem Reisemobil erkunden, lernen beide Seiten der Ziege kennen, die eine Idee des regionalen Tourismusverbandes ist.
Bevor die Reise losgeht, sollten Selbstfahrer das Rangieren ihrer rollenden Ferienwohnung üben, die Bordelektronik überprüfen und sich über Tempolimit und Kasko-Versicherung in Kroatien informieren. Es ist sinnvoll, sich vor der ersten Reise mit dem eigenen Wohnmobil mit der Caravaning-Fachsprache vertraut zu machen. Wer sich auf eventuell auftauchende Probleme mit Klimanlage oder Anhängerkupplung vorbereiten will, sollte ein digitales Wörterbuch im Gepäck haben.
Das quirlige Küstenstädtchen Vrsar ist Ausgangspunkt der Tour. Südlich des Ortes zieht sich der fjordähnliche, für seine Austernzucht berühmte, Limski Kanal ins Landesinnere hinein. Die Straße verläuft um den Limski Kanal herum an Weingärten vorbei bis nach Rovinj.
Der ins Meer ragenden Altstadt mit ihren farbenfrohen Häuserfassaden sowie den vorgelagerten Inseln verdankt die Stadt ihren Beinamen "Perle der Adria". Zwischen Rovinj und den Badeinseln Sveta Katarina und Sveti Andrija verkehren regelmäßig Taxiboote.
Zurück zum Parkplatz am Hafen und den Motor starten: Rovinj und die Arenastadt Pula sind über eine Schnellstraße miteinander verbunden. Pulas Hauptattraktion ist das große Amphitheater, das in der Antike Austragungsort von Gladiatorenkämpfen war. Während der Sommermonate stehen hier heutzutage Musikfestivals und römische Paraden auf dem Programm.
Einen Tagesausflug lohnen die Brijuni-Inseln vor den Toren Pulas. Der einzige Nationalpark Istriens, einst Treffpunkt der jugoslawischen High Society, beeindruckt mit prächtigen Villen, exotischen Pflanzen und einem Safaripark.
Zehn Kilometer südöstlich von Pula befindet sich das Urlauberparadies Medulin. Rund um die Südspitze Istriens gibt es gute Stellplätze für Camper sowie eine große Auswahl an Buchten mit flach abfallenden Stränden, Inselchen mit FKK-Stränden und abgelegene Schnorchelreviere. Von Medulin aus stehen der Rückweg nach Pula und dann die Weiterfahrt nach Labin an.
Auf der kurvenreichen Straße mit kurzem Zwischenstopp in dem mittelalterlichen Städtchen Barban sind Rangiererfahrene klar im Vorteil. Das Kurbeln lohnt sich, die Bergstadt Labin thront über grünen Hügeln und tiefblauer Adria. Nach der Besichtigung des Städtchens führt eine fünf Kilometer lange Stichstraße hinab zum Badeort Rabac, der Campern windgeschützte Buchen, glasklares Wasser und zahlreiche Campingplätze bietet.
Die Istrien-Umrundung nähert sich dem Ende. An der Küstenstraße nach Opatija reicht das Gebirge fast bis ans Meer. Auf einer Bergkuppe erhebt sich hoch über der Straße die Altstadt von Mošćenice. Kurz danach beginnt die Riviera von Opatija mit ihren schicken Seebädern. Lovran und Opatija haben sich den Charme jener Zeiten bewahrt, als Aristokraten wie Kaiser Wilhelm II im milden Klima überwinterten. Rund zehn Kilometer von Opatija entfernt, in der lebendigen Hafenstadt Rijeka, die schon am Kvarner Golf liegt und nicht mehr zu Istrien gehrt, befindet sich das letzte Etappenziel.