Im Ranking der schönsten Straßen der Welt belegt die Adria-Magistrale einen der vorderen Ränge. Über eine Länge von 658 Kilometern schlängelt sie sich zwischen Rijeka und Dubrovnik die kroatische Küste entlang und bietet Autourlaubern immer wieder spektakuläre Aussichten auf die einzigartige Natur des Landes. Ob mit dem eigenen Auto oder dem Mietwagen, auf der legendären Adria-Magistrale können eingefleischte PS-Touristen ihre Freiheit voll auskosten.
Ein Navigationsgerät brauchen Autofahrer, die auf der legendären Adria-Magistrale unterwegs sind, eigentlich nicht. Von Rijeka nach Dubrovnik geht es einfach immer südwärts - wenn auch selten geradeaus, denn wir haben es mit einer äußerst kurvenreichen Strecke zu tun. Wer von der Hafenstadt Rijeka aus in Richtung Dubrovnik aufbricht, sollte ausreichend Zeit mitbringen, denn entlang der Strecke gibt es jede Menge Sehenswürdigkeiten, die einen Zwischenstopp wert sind. Wegen der Abstecher kann ein Navigationsgerät allerdings manchmal doch sinnvoll sein.
Links ragt das steile Risnjak-Bergmassiv empor, auf der rechten Seite gibt die Straße den Blick auf die tiefblaue Adria frei. Fern am Horizont zeichnen sich die Umrisse der Insel Krk ab. Das mondäne Seebad Crikvenica mit seiner kilometerlangen, von Kaffeehäusern gesäumten Strandpromenade, lädt nach dem Start in Rijeka zur ersten Pause ein. Es folgen der hübsche Badeort Selce und das für seinen Sommerkarneval europaweit bekannte Städtchen Novi Vinodolski.
Etliche Kurven und Klippen weiter thront eine Trutzburg über der Küstenstadt Senj. In der Festung Nehaj residierten im 16. Jahrhundert die Uskoken. Rund 400 Jahre später ließ der Jugendbuchautor Kurt Held die rote Zora und ihre Bande in dem gut erhaltenen Kastell einen sicheren Unterschlupf finden.
Auf dem Weg zur Maslenica-Brcke wechseln sich gezackte Felsformationen mit schmalen, von klarem Wasser umflossenen Meeresarmen ab. Es sind atemberaubende Landschaften, die in den 1960er-Jahren als Kulissen für mehrere Winnetou-Filme dienten. Jetzt heißt es Fuß aufs Gaspedal, Fenster runterkurbeln und sich vorstellen, wie Old Shatterhand und Winnetou bei Sonnenuntergang dem geheimnisvollen Silbersee entgegenreiten. Dieser filmreife Streckenabschnitt ist ein Erlebnis, wenn die Serpentinen dem Fahrer auch einige Aufmerksamkeit abverlangen.
Zadar heißt das nächste Etappenziel. Besucher der autofreien Römerstadt sollten es nicht versäumen, am Kai den ozeanischen Klngen der Meeresorgel zu lauschen, bevor sie - immer das Meer im Blick - die malerisch gelegenen Bilderbuchstädte Šibenik und Trogir als nächste Routenstopps anpeilen.
Der prächtige Diokletian-Palast ist Splits Hauptattraktion. Nicht weit von Dalmatiens pulsierender Küstenstadt, in Omiš, beginnt ein einzigartiges Stück Küste: Entlang der Riviera von Makarska windet sich die Adria-Magistrale an bizarren Mondlandschaften, Steilwänden und Strandparadiesen vorbei. Das Auto schraubt sich um plätschernde Badebuchten herum und gewährt den Mitfahrern immer wieder Ausblicke auf grüne Inseln, tiefe Schluchten und reißende Gebirgsflüsse. Sumpfgebiete und Obstplantagen dominieren das Landschaftsbild rund ums fruchtbare Neretva-Delta.
Wer nach Dubrovnik weiterreisen will, braucht einen Reisepass, um die bosnische Enklave Neum passieren zu können. Auf der langen Küstenstraße, die in den 1960- und 1970-Jahren erbaut wurde, naht die letzte Etappe. Stilvolle Landvillen, Palmengärten und terrassenförmig angelegte Olivenhaine zeigen an, dass Dubrovnik nicht mehr weit ist. Ein mächtiger, begehbarer Mauerring umgibt die Stadt. Der Ausblick auf die ziegelroten Dächer und die blaue Adria ist atemberaubend. Die meisten Rundreisenden halten dieses Panorama fotografisch fest, bevor sie ihre Rückreise antreten.
Autovermietung (mit Mietstationen in Rijeka, Dubrovnik und anderen kroatischen Städten): CarDelMar