Zum 1. August 2019 hat die kroatische Regierung die Strafen für Verkehrssünder drastisch erhöht. Touristen, die mit dem Mietwagen oder dem eigenen Auto an der Adria oder im Inland unterwegs sind, sollten ab sofort besonders auf der Hut sein. Bei Verstoß gegen die Verkehrsregeln müssen sie aktuell mit Geldbußen von bis zu 2700 Euro rechnen.
Besonders stark geahndet werden künftig Raser und Geisterfahrer. Aber auch das Überfahren roter Ampeln oder Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss bestrafen die kroatischen Behörden mit einer Geldbuße von bis zu 20.000 Kuna - das sind umgerechnet rund 2700 Euro. Gleiches gilt für Fahrer, die sich weigern, einen Promille- oder Drogentest durchführen zu lassen. Bei Temposündern kann das jetzt höchste Strafmaß etwa greifen, wenn die erlaubte Maximalgeschwindigkeit um mehr als 50 Stundenkilometer überschritten wurde.
Der kroatische Gesetzgeber hob das obere Strafmaß für die oben genannten Verstöße von zuvor 2000 auf jetzt 2700 Euro an. Das untere Strafmaß für diese Delikte wurde von bislang 680 auf aktuell 1350 Euro sogar nahezu verdoppelt.
Aber auch geringfügigere Verkehrssünden kommen Verkehrsteilnehmer in Kroatien neuerdings teuer zu stehen: Wer am Fußgängerüberweg nicht anhält, zahlt umgerechnet 405 bis 950 Euro, fürs Telefonieren ohne Freisprechanlage sowie Motorradfahren ohne Helm werden 135 Euro Strafe fällig. Und Verkehrsteilnehmer, die mit getunten Fahrzeugen unterwegs sind, müssen nach den neuen Bestimmungen je nach Art der Gefährdung mit Geldbußen von 270 bis 2030 Euro rechnen.
Mit den empfindlichen Strafen will die kroatische Regierung nach eigener Darstellung die hohe Zahl tödlicher Verkehrsunfälle reduzieren. In Kroatien verzeichneten die Behörden im Jahr 2018 pro Million Einwohner 77 Verkehrstote. Das sind weit mehr als im EU-Schnitt, wo 49 Todesopfer je eine Million Einwohner gemeldet wurden. Zum Vergleich: In Deutschland starben im gleichen Jahr pro Million Einwohner 39, in Österreich 45 Menschen.