Versierte Wracktaucher wissen es längst - an die Adria fährt man am besten im September oder Oktober. Dann hat das Wasser noch angenehme 20 bis 23 Grad und an Land steigt die Temperatur tagsüber auf milde 20 bis 25 Grad.
Meist herrscht zwischen Istrien und Dalmatien herrliches Sommerwetter, aber es ist es nicht mehr so heiß, dass das Anziehen des Neopren-Anzugs - wie im Juli und August - zum schweißtreibenden Kraftakt wird. Die schönsten Wracktauchplätze und eine neue Taucherattraktion im Überblick.
Wer jeden Tag zu einem anderen Wrack abtauchen will, sollte seine Zelte an der Südspitze Istriens aufschlagen. Die Hauptattraktion der Region ist der im Jahr 1914 gesunkene Passagierdampfer Baron Gautsch, aber es gibt eine Reihe weiterer, ebenfalls spektakulärer Wracks wie die Kriegsschiffe Coriolanus oder Cesare Rossarol. Die nördliche Adria war Schauplatz mehrerer Seeschlachten und die meisten Wracks in der Gegend fielen Seeminen zum Opfer.
Seit dem Jahr 2016 liegt vor der Küste ein weiteres historisches Schiff auf Grund, das allerdings in Friedenszeiten gesunken ist. Die 58 Meter lange und knapp 9 Meter breite Vis, von 1956 bis 1991 Flaggschiff der jugoslawischen Kriegsmarine, wurde im Mai am Kap Kamenjak in 32 Metern Tiefe extra für Tauchtouristen versenkt. Die Anfahrt zum Wrack ist bequem, die Vis fand ihre letzte Ruhestätte in unmittelbarer Küstennähe.
Ideal für Taucher, die kurze Anfahrten mögen, ist der Campingplatz Marina in der Nähe von Labin: Hier finden Unterwassersportler nicht nur eine Tauchbasis und Unterkünfte für Tauchgruppen vor, ganz in der Nähe befinden sich die Wracks zweier Handelsschiffe: Die gut 80 Meter lange Lina havarierte im Jahr 1912, die 80 Meter lange Vis (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen, kürzlich versenkten Admiralsschiff aus der Tito-Zeit) lief im Jahr 1946 auf Grund.
Nicht entgehen lassen sollten Taucher sich das östlich der Insel Krk gelegene Wrack der Peltastis, das auch "Geisterschiff von Krk" genannt wird, weil Bergungskräfte die Überreste des Kapitäns mit dunklem Mantel und ans Steuer gekrallten Händen vorfanden.
"Am letzten Tag der Schöpfung wollte Gott das eigene Werk krönen und schuf aus Sternen, Tränen und Atem die Kornaten", sagt man in Kroatien. Aus fast 150 Riffen und Inseln besteht das Naturschutzgebiet in Dalmatien - eine an Land spärlich bewachsene Karstlandschaft, die im Wasser durch faszinierende Steilwände besticht. Das Wassersportrevier ist wegen der Farbenpracht und dem außerordentlichen Fischreichtum der absolute Hit bei Tauchern. Als populärster Spot gilt das Wrack der Francesca da Rimini, ein im Zweiten Weltkrieg gesunkenes Kriegsschiff.
Unberührte Tauchreviere gibt es auch auf Vis, die Insel weist eine hohe Wrackdichte auf. Ein besonderer Zauber geht von dem 1939 havarierten Frachter Vassilios T. aus, weil die Unglücksumstände der Havarie bis heute ungeklärt sind.