Frühlingserwachen an der kroatischen Adriaküste. Seit Ende Februar stehen überall in Dalmatien die Mandelbäume in voller Blüte und verströmen ihren lieblichen Duft. In ein rosarotes Blütenmeer getaucht sind im März Teile des Kvarner Golfs - der Landstrich zwischen Lovran und Volosko macht seinem Namen "Kamelienküste" alle Ehre.
Genug mit grauem Himmel und Sprühregen, es wird höchste Zeit, dem Winter ein Schnippchen zu schlagen. Wer dem Frühjahr entgegenfahren will, kommt an der Adria auf seine Kosten. Noch ist Dalmatien ein Geheimtipp für Sonnenhungrige, die zur Mandelblüte anreisen - zwischen Zadar und Dubrovnik überzuckern die zartrosa Blüten ganze Landstriche. Ein Spektakel ist es, wenn Bora-Wind aufkommt und die Blüten von den Bäumen schneien lässt.
Hübsche Vorboten des Frühlings sind auch die Mimosen, deren gelbe Blüten einen dekorativen Kontrast zu den Mandelknospen bilden. In Dalmatien, wo die Tagestemperaturen im März schon 15 bis 20 Grad erreichen, trägt die Natur mal kräftiges Gelb, mal zartes Rosa. Ob auf der Insel Pag oder rund um die Krka-Wasserfälle, das südliche Kroatien lädt in dieser Jahreszeit zu ausgedehnten Radtouren und Wanderungen ein.
Mondän geht es an der "Kamelienküste" zu, in Opatija, das vor 100 Jahren noch Abbazia hieß, überwinterte schon die Kaiserfamilie. Im Frühjahr taucht die Kamelie, die Zierpflanze ist das Wahrzeichen Opatijas, den ganzen Küstenort in rosarote Töne. Aber auch jenseits des Seebades dominieren Kamelien das Landschaftsbild. Der von Gründerzeitvillen und schicken Hotels gesäumte Weg zwischen Lovran und Volosko gilt als eine der schönsten Uferpromenaden der Welt - wenn die Kamelien blühen, ist der Abschnitt unbedingt einen Spaziergang wert.
Wer sich viel bewegt, wird bekanntermaßen hungrig. Im Frühjahr steht an der nördlichen Adria Wildspargel auf den Speisekarten der Restaurants - serviert werden die delikaten Stangen meist als Omelett, Risotto oder mit Pasta. Die Spargeltage dauern in diesem Jahr vom 21. März bis zum 15. Mai. Tipp für Selbstkocher: Zur Wildspargelsaison gibt es das Gemüse auch auf den Märkten, pro Bund für etwa fünf Euro.