Anfang Dezember zeigt sich der mondäne Kurort Opatija am Kvarner Golf von seiner Schokoladenseite. Während des Schokoladenfestivals sind überall in der Stadt zart schmelzende Konfekte, delikate Trinkschokoladen und Leckereien aus handgeschöpfter Schokolade zu haben. In Hotels, Restaurants und auf einer großen Freilichtbühne geht es süß her.
Anlässlich des Gourmet-Festes, das vom 5. bis 7. Dezember steigt, stehen nicht nur traditionelle Köstlichkeiten wie Schokoladen-Orangenkuchen auf den Speiseplänen, sondern auch ungewöhnliche Schlemmereien wie Schoko-Gnocchi oder Steinpilzsuppe mit einem Hauch weißer Schokolade. Neben Pralinen-Verkostungen (z.B. in der Villa Angiolina, Park Angiolina 1) gibt es Weinproben mit Schokolade - ein neuer Gourmet-Trend, den die Festival-Verantwortlichen "Opatija Paradox" genannt haben.
Der spanische Eroberer Hernando Cortés brachte die "Speise der Götter", die schon vor Jahrtausenden von den Azteken und Mayas genossen wurde, im 16. Jahrhundert nach Europa. Seither hat sie einen wahren Siegeszug angetreten; Österreicher essen im Schnitt pro Jahr fast acht Kilo Schokolade, Deutsche beinahe zehn Kilo und Schweizer sogar an die elf Kilo.
Ein Schweizer Wissenschaftler, der Mediziner Franz Messerli, war es auch, der vor zwei Jahren mit einem Augenzwinkern einen verblüffenden Zusammenhang aufdeckte: Je mehr Schokolade in einem Land verspeist wird, desto höher ist die Zahl seiner Nobelpreisträger.
Noch ein Grund mehr, am ersten Dezember-Wochenende nach Opatija zu reisen, um sich vom Qualitätsunterschied zwischen billiger Industrie-Schokolade und den edlen Sorten der Chocolatiers zu überzeugen. Wer an den Ständen der Freilichtbühne oder in der Schokoladen-Manufaktur des altehrwürdigen Hotel Continental (Maršala Tita 83) auf den Geschmack gekommen ist, kann sich bei einer Schokoladen-Massage verwöhnen lassen (z.B. im Hotel Milenij, Maršala Tita 109).
40 Prozent aller Deutschen behaupten von sich, süchtig nach Schokolade zu sein. Leckermäuler, die im Dezember nach Opatija reisen, laufen jedenfalls keine Gefahr, Entzugserscheinungen zu bekommen: Erst im Hotel Bristol (Maršala Tita 108) das Schokoladen-Menü bestellen und später dahinschmelzen, wenn Konditoren des Kurortes in bester Kaffeehaus-Tradition aus Kakaocreme und Schokoglasur eine Riesen-Kaisertorte zubereiten.