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Thema des Monats - September 2010

Pack' den Neoprenanzug ein: Im Reich der Wracks und Fächerkorallen

Im Spätsommer herrschen in Kroatien ideale Wetterbedingungen für Tauch- und Schnorchelferien. Die Wasser- und Lufttemperaturen liegen bis in den Oktober hinein bei mindestens 20 Grad. Wenn die Touristenströme in den Urlauberzentren überschaubar geworden sind, bricht die Lieblingssaison vieler Unterwassersportler an. Entlang der Adria können Taucher zu geheimnisvollen Wracks und prächtigen Korallenwäldern hinabschweben. Aber auch für Schnorchler stehen die Chancen gut, einen Schwarm Mönchsfische vor die Maske zu bekommen.

Bunte Unterwasserwelt im Mittelmeer

Das Unterwasserparadies beginnt nur fünfeinhalb Autostunden hinter München. Leise tuckert ein Tauchboot über das tiefblaue Wasser, dessen Farbe vor einem Felsen ins Türkisblaue wechselt. Vorsichtig lässt der Schiffsführer den Anker hinunter, die Taucher machen sich bereit für ihren Sinkflug.

Rote Gorgonien wachsen ab Tiefen von 25 Metern

Vor der Küste Istriens, im nördlichen Kroatien, liegen zahlreiche Wracks auf dem Meeresgrund. Die über und über mit bunten Schwämmen bedeckten Schiffsteile dienen Mönchsfischen und Congeraalen als Unterschlupf. Zu den bekanntesten Tauchplätzen zählen die Wracks der Baron Gautsch und der Coreolanus. Ebenso aufregend ist das Wrack der Gilda - ein Spot, den wegen manchmal bewegter See insbesondere erfahrene Taucher ansteuern. In Istrien kommen aber auch Anfänger auf ihre Kosten: Die Höhlen von Fraškerić und die Nikolaigrotte bieten einfache Tauchbedingungen und eine vielfältige Flora und Fauna.

Eine intakte Unterwasserwelt finden Taucher und Schnorchler zudem in der Kvarner-Bucht vor. Von der Küste aus einfach erreichbar ist das Tenki-Riff, dessen üppig bewachsene Steilwände von Fahnenbarschen und Goldbrassen umschwärmt werden. Urlauber mit Lizenz zum Tauchen können sich auf bis zu 40 Meter Tiefe hinabgleiten lassen, Schnorchler von der Wasseroberfläche Ausschau nach geisterhaft schwebenden Sepien halten. Östlich von Cres, vor dem Mini-Eiland Veli Cutin, liegt ein weiteres Highlight für Unterwassersportler: An der zerklüfteten Steilwand eines Canyons bilden die im Wasser wiegenden Fächer tiefroter und violetter Gorgonien einen herrlichen Kontrast zum Ultramarinblau der Adria. Zwischen den Fächerkorallen, wie Gorgonien ebenfalls genannt werden, verbergen sich gut getarnte Drachenköpfe.

Im Spätsommer sind die Tauchbedingungen in Kroatien optimal

Im Süden Kroatiens, in Dalmatien, nimmt die Touristendichte im Spätsommer weiter ab, während Sonnenscheindauer und Wassertemperatur etwas steigen. An spektakulären Tauchplätzen wie Kamenar und Kabal finden sich im September nur wenige Unterwassersportler ein, um in kleinen Gruppen Felsüberhänge und Nischen nach Langusten und bunt verzierten Nacktschnecken abzusuchen, die kleinen Kunstwerken gleichen. Unberührte Meereslandschaften und phantastische Sichtweiten gibt es ganz in der Nähe von Dubrovnik: Vor der Insel Koločep können Tauchanfänger und Schnorchler im Meer kreisenden Sardinenschwärmen beim Planktonmahl zuschauen, das sie mit weit geöffneten Mäulern aus dem Wasser filtern. Unterwassersportler mit Erfahrung durchstreifen eine blau schimmernde Grotte, die in einem kleinen See mündet.

Der ruhige Spätsommer, wenn es beschaulich zugeht an der Adria, ist die optimale Zeit, das Tauchen zu lernen. Anfänger-Tauchkurse kosten in Kroatien zwischen 250 und 350 Euro, für die Taucherlaubnis des kroatischen Taucherverbandes werden einmalig rund 15 Euro fällig. Die Leihgebühr für eine Schnorchelausrüstung liegt bei etwa 6 Euro pro Tag, Begleitpersonen zahlen auf Tauchbooten für eine Halbtagesausfahrt in der Regel 10 Euro.


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